Re: Noch was zu den Superzivilisationen

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von Carsten Z. am 31. Juli 2004 10:44:54:

Als Antwort auf: Re: Noch was zu den Superzivilisationen geschrieben von udo62 am 31. Juli 2004 05:54:51:

Also, wenn es für die Menschheit überhaupt eine ferne Zukunft geben sollte, dann wird es eine friedliche Zukunft sein, andernfalls hätte sich die Menschheit durch die unverstellbaren technischen Möglichkeiten bereits zu einem früheren Zeitpunkt selbst vernichtet.

D.h. ich räume natürlich ein, daß die Entwicklung der Menschheit mitunter höchst konfliktreich verlaufen wird, und diese Probleme und Schwierigkeiten, die es zu lösen gilt, werden bis zu einem gewissen Grad sogar wichtig für den menschlichen Fortschritt sein. In einigen Texten habe ich das auch immer wieder betont.

Die in unserer heutigen Kultur angebotenen Zukunftsvisionen sind dann auch meist negativ gefärbt. Das ist natürlich spannender, dient dem Unterhaltungszweck und läßt sich besser verkaufen.
Friedliche Zukunftsvisionen - wie langweilig!
Andererseits schürt das die Vorstellung, daß eine negative Zukunft praktisch unvermeidbar ist. Als Folge könnten die Leute sich sagen: Wenn sowieso alles den Bach runtergeht, wozu sich dann noch um den Aufbau der Zukunft und ein friedliches Zusammenleben bemühen?
Es kann also nicht schaden, wenn man mitunter die Möglichkeit einer positiven Zukunft in den Vordergrund stellt. Nicht wahr?

Nun, zu Deiner ;-) und unser aller Beruhigung: Auch in der zukünftigen Welt der Menschheit als Superzivilisation wird es Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung geben, genauso wie Machtmißbrauch, Mord und Totschlag. Selbstverständlich wird es das geben, aber natürlich nicht in der Basisrealität. Das würde natürlich alles in untergeordeneten Realitäten stattfinden, beispielsweise in Rollenspielen in virtuellen Realitäten - oder auch im Filmen und Büchern (möglich und wahrscheinlich, daß es diese Kunstform noch geben wird.)

Wenn man nicht weiß, was Gewalt ist, kann man die Gewalt nicht hassen. Aber es würde ausreichen, wenn man lediglich eine nacherlebbare Vorstellung davon bekommt, was Gewalt ist. D.h. also muß nicht unbedingt einer realen brutalen Gewalt ausgesetzt sein.

(Das ist ähnlich wie bei einer Impfung: Man versetzt dem Körper auf sanfte Art mit Viren, die eigentlich schädlich sind, so daß der Körper Abwehrkörper aufbauen kann. Aber das Maß muß stimmen!)

Zur Illustration noch einmal zurück in unsere heutige Zeit: Dort, wo man wohnt, soll es friedlich zugehen. Ein kleines Haus mit Garten möchte man haben, und alle Menschen sind nett zueinander. Aber trotzdem schaut man sich doch gerne mal einen spannenden, konfliktreichen und mitunter gewaltbeladenen Film im Fernsehen an, sozusagen als Kontrastprogramm.
Nun ist es sicher ein Thema für sich, ob die heutigen Filme eher gegen die Gewalt immunisieren oder ob sie eher die Gewalt romantisieren und verherrlichen. Ich habe mitunter so das Gefühl, daß eher das letztere der Fall ist. Oder gibt es Filme, die beides leisten? Vielleicht hängt es auch von der Brille des Betrachtes ab.


Die Vision einer friedlichen Zukunft der Menschheit wäre nur in einer "kommunismusähnlichen Gesellschaftsordnung" realisierbar, schreibst Du sinngemäß. Ich glaube, die "Kommunisten" würden mich für meine Anschauungen eher an die Wand stellen und erschießen. Dann könnte es auch sein, daß es andere "Kommunisten" gäbe, welche meine Anschauungen sogar teilen würden.
Und meine Theorien haben in gewissen Punkten genauso gut auch Ähnlichkeiten mit den Vorstellungen vom Paradies einer Religion oder anderen positiven Science-Fiction-Utopien. Also, ich möchte nicht in irgendwelche Schubfächer gesteckt werden. Hattest Du ja auch nicht vor. Das sagtest Du ja.

Mit anderen Worten: Ich würde mich lieber als über den Dingen stehend sehen. (Kleiner Scherz)

Gruß
Carsten





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