Re: Was ich denke über das Schweigen der Sterne

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von udo62 am 29. Juli 2004 05:49:34:

Als Antwort auf: Re: Was ich denke über das Schweigen der Sterne geschrieben von Carsten Z. am 28. Juli 2004 20:44:19:

>Hallo Udo, ich will Dir nicht widersprechen, aber da Du das Thema "Superzivilisation" angeschnitten hast, wäre es sicher einmal interessant darüber nachzudenken, was eine Superzivilisation denn so alles macht den ganzen Tag lang und wofür sich die Individuen solch einer Zivilisation so interessieren.
>Ich meine, das muß man sich einmal vorstellen: Man kann alles, man hat alles, und jeder Wunsch würde augenblicklich in Erfüllung gehen, sobald man nur daran denkt. Gewiß ließe sich das eine gewisse Zeit lang aushalten. Man könnte es sich gutgehen lassen.
>Aber auf die Dauer? Was wäre das für ein Leben?
>Könnte man als Individuum einer Superzivilisation Gefühle haben, ohne ab und zu Widerstände überwinden zu müssen und ohne Gegensätze erlebbar zu machen? Kann es überhaupt Bewußtsein geben ohne eine Art Reibung?
>Könnte man glücklich sein, ohne in regelmäßigen Abständen zu erfahren, was Unglück bedeutet? Nun ja, es muß nicht unbedingt wirkliches Unglück sein - virtuelles Unglück reichte aus.
>Und dann gibt es dieses Streben nach neuen Erkenntnissen. Was wäre, wenn alles Wesentliche bereits erforscht wäre? Sämtliche Gedankengänge bereits gedacht wurden?
>Eigentlich ist man als Mitglied einer Superzivilisation tot. Lebendig begraben. Oder doch nicht?
>
>Was wäre der Ausweg aus diesem Dilemma? Das ist recht einfach zu beantworten: Spiele wären wahrscheinlich der Ausweg.
>In Spielen beschneidet man seine eigenen Kräfte und sein eigenes Wissen. Man ist zu Interaktionen mit anderen Individuuen gezwungen, erlebt Glück und Unglück, Erfolge und Niederlagen. Und man fühlt mit den anderen. Man würde Spiele spielen, obwohl man es eigentlich nicht nötig hätte. Machen wir Menschen ja bereits heute schon. Spiele im eigentlichen Sinne, aber auch das Lesen eines Buches oder das Sehen eines Filmes ist ein (Gedanken-)Spiel in einer Art virtuellen Realität. In diesem Sinne haben wir bereits etwas von einer Superzivilisation, nur daß eine wirkliche Superzivilisation über ganz andere technische Möglichkeiten verfügt.
>Dann ist eben schnell mal ein virtuelles Szenario aus der Vergangenheit der Zivilisation auf Knopfdruck erzeugt worden. Kennen wir ja schon längst in Form des Holodecks.
>Was will ich eigentlich damit sagen? Ich glaube, daß eine Superzivilisation alles andere als desinteressiert an "primitiveren" Zivilisationen sind. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, daß neu entstehende Zivilisationen sogar den Sinn der Existenz von Superzivilisationen ausmachen. Daraus könnte man folgendes schlußfolgern: Wenn sich die Superzivilisationen nicht melden, dann bestimmt nicht aus Desinteresse, sondern weil es wohl das beste für uns Menschen ist, wenn wir unser Handeln erst einmal so ausrichten, als wären wir allein im Universum und für unser Schicksal selbst verantwortlich.
>Danke! Ein sehr interessantes Thema.
>Gruß
>Carsten





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