Re: Evolution der Naturgesetze

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von Carsten Z. am 11. Februar 2002 21:55:16:

Als Antwort auf: Re: Evolution der Naturgesetze geschrieben von Jürgen am 05. Februar 2002 19:32:53:

>Aber mit dem von Dir erwähnten "etwas" hast Du den Punkt getroffen. Da würde ich gerne ansetzen.
>Als Beispiel: Es wird wohl eine Singularität zu Anfang vorgeherrscht haben. Was könnte sich dahinter verbergen? Eventuell eine andere Dimension - was wir natürlich überhaupt nicht begreifen können (rein gehirntechnisch gesehen). Unser Weltall müsste eigentlich in einer höheren Dimension "eingebettet" sein. Nicht zu verstehen für ein dreidimensional denkendes Wesen. Das kann man sich lediglich mittels "Brücken" vorstellen.

Hallo Jürgen,

ich muß vorausschicken, daß ich das Problem natürlich nicht lösen kann. Das ist wohl klar.

Über die Entstehung und die Zusammensetzung der Welt gibt es in der Wissenschaft gewiß vielerlei Ansätze. Ich denke da beispielsweise an die Skalarfeld-Modelle oder die String-Theorie.

Es macht aber Spaß, selbst einmal über die Frage nachzudenken. Ich kann aber, wie gesagt, lediglich unvollendete Denkansätze liefern.

Wir sind uns also einig: unsere Welt muß vor sehr langer Zeit aus einem "Etwas" entstanden sein und nicht aus dem Nichts.
Angenommen, im diesem Etwas dreidimensionale Raumeigenschaften bereits enthalten gewesen, dann würdest Du mich berechtigterweise fragen: Woher kommen denn diese Dimensionen?
Wir müssen also noch weiter rückwärts gehen. Zu einer Zeit als ein (relativ) undifferenziertes Etwas vorherrschte. Den Raum oder irgendwelche stabilen Dimensionen gab es zu diese Zeit noch nicht - sie müssen sich noch herausbilden.

Wir brauchen jetzt unbedingt ein Modell für das Etwas. Modelle sind natürlich immer mangelhaft, aber wir brauchen es, damit wir besser nachdenken können. Möglicherweise wären auch andere Modelle als das hier vorgestellte denkbar.

Wir wollen versuchen schrittweise und logisch vorzugehen.

Woraus besteht ein Etwas? Natürlich: wiederum aus einer Menge von vielen anderen Etwas. Das ist doch klar. Wenn das Etwas aus nichts bzw. nur aus sich selbst bestünde, dann könnte sich nichts daraus entwickeln. Also gibt es die Teil-Etwas e1, e2, e3 ... eN. (So nebenbei: Es mag sein, daß die Teil-Etwas gleichfalls wieder aus Teil-Etwas bestehen usw. )

Eigenschaften der Teil-Etwas:

---> 1.) Die Teil-Etwas müssen veränderlich sein. Das ist klar, denn ansonsten könnte niemals etwas Neues entstehen. Wir ordnen also in unserem Modell jedem Teil-Etwas eine Zufallszahl zu, die sich auch verändern kann.

----> 2.) Die Teil-Etwas müssen voneinander abhängig sein bzw. miteinander gekoppelt sein. Wäre das nicht so, dann könnten sich keine Strukturen herausbilden. Dann würde jedes Teil-Etwas bis in alle Ewigkeit für sich allein vor sich hin wuseln.

---> 3.) Jedes Teil-Etwas ist mit einer Reihe von anderen Teil-Etwas gekoppelt. Dabei gibt es allerdings keinerlei räumliche Bevorzugungen, denn der dreidimensionale Raum soll sich ja erst noch entwickeln.

Woran erinnert uns das? Es erinnert uns an ein NEURONALES NETZ !
Solch ein Netz kann auch sehr dicht (unter Umständen sogar unendlich dicht) gesponnen sein. Man könnte auch von einem Feld sprechen. Jedem Punkt des Feldes würde dann analog zum obigen Netz ein Wert zugeordnet sein. Und jeder Punkt ist dann auch gekoppelt mit irgendwelchen anderen Punkten, die "irgendwo" liegen können.

Das wäre also unser Modell. Jetzt müßte man eine Computersimulation schreiben und verschiedene Anfangsbedingungen austesten...

Wonach sollte man suchen? Die Kopplungen würden dazu führen, daß sich Werte fortpflanzen. Man müßte untersuchen, ob sich Wellen oder gar Solitonen herausbilden. Solitonen könnten dann als Elementarteilchen interpretiert werden. Weiterhin müßte man herausfinden, ob mit der Zeit relativ stabile Strukturen entstehen. Gibt es eine Phase der (scheinbar) schnellen Ausdehnung, die als Urknall interpretierbar wäre?

Woran würden wir erkennen, daß sich mit der Zeit ein dreidimensionaler Raum herausbildet? Wir testen die Strukturen und ihre Bewegungen auf die Gültigkeit der dreidimensionalen Trigonometrie. Das gleichen Test führen wir dann auch mit höherdimensionalen Trigonometrien aus. Wenn sich dann herausstellt, daß die dreidimensionale Trigonometrie überwiegt, wäre der Nachweis erbracht, daß ein dreidimensionaler Raum entstanden ist.

Interessant wäre, daß dann trotzdem immer noch Reste höherer Dimensionen vorliegen.Vielleicht ließen sich mit diesem Modell auch solche Effekte wie Gravitation, Quanteneffekte, Verschränkung von Elementarteilchen usw. erklären. Na, ja, jetzt geht meine Phantasie mit mir durch.

Es könnten sich sehr verschiedenartige Welten herausbilden. Unsere dreidimensionale Welt wäre sicher nur eine von vielen möglichen.

Muß erstmal reichen. Wie gesagt: unvollendet...

Gruß
Carsten







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