Re: Weltformel

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne
Geschrieben von Carsten Z. am 16. Juni 2001 17:37:18:

Als Antwort auf: Re: Weltformel geschrieben von Uwe Brückner am 14. Juni 2001 23:34:50:

Hallo Uwe,

Deine Idee mit dem "Game of Life" finde ich gut. Es muß aber nicht unbedingt konkret das "Game of Life" sein und man muß es auch nicht unbedingt mit dem Computer simulieren. Ich will das mal etwas allgemeiner abhandeln.

Nehmen wir doch mal solch eine Matrix als vereinfachtes Weltmodell.

101010011001010
101000100010001
010010010001000
010010101001001

Die Matrix verändert sich in einem bestimmten Zeittakt. Es existieren Regeln, die beschreiben, wie die Zustände der Zellen aus dem vorangehenden Zellzuständen hervorgehen.
Diese Regeln wären dann die Weltformel in dieser kleinen Welt. Oder?
Ich will hier nichts Großartiges beweisen. Mir geht es nur darum, das Modell zu entwicklen.
Ich wende aber das Modell schon mal auf die Sache mit der Überwindung der Lichtgeschwindigkeit an. (Du hattest mal davon gesprochen)

--> 1. Fall: Die Weltformel enthält nur NAHWIRKUNGSREGELN
Die Weltformel enthält lediglich Regeln der Art, daß Zellen nur Einfluß auf ihre unmittelbaren Nachbarzellen ausüben.
Natürlich könnte sich eine Einwirkung auch über große Strecken hinweg fortpflanzen. Wenn man links eine paar Zellen verändert, kommt diese Einwirkung im Laufe der Zeit vielleicht auch rechts an. Nur es gibt halt eine Höchstgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit??)

--> 2. Fall: Die Weltformel enthält zusätzlich auch FERNWIRKUNGSREGELN
Also gibt es vielleicht eine Regel wie eine Zelle bereits im nächsten Taktzyklus auch Auswirkungen auf eine weiter entfernte Zelle haben kann.
Hier wäre dann sozusagen unter bestimmten Bedingungen Überlichtgeschwindigkeit möglich.

Was will ich damit sagen? Wir wissen nicht wie die Weltformel (falls es sie gibt) unserer realen Welt beschaffen ist. Sie könnte also auch ausschließlich Nahwirkungsregeln beinhalten, wie im Fall 1. D.h. wenn man im Besitz der Weltformel wäre, bedeutet das noch lange nicht, daß man dann jedes Naturgesetz nach Belieben umformen oder designen kann. Alles hängt davon ab, was in der Weltformel drinsteht.

Aber wir müssen gar nicht so pessimistisch sein. Vielleicht gibt es ja unter bestimmten Ausnahmen wirksam werdende Fernwirkungsregeln.
Diese seltsamen Quantenkopplungen über große Entfernungen hinweg machen mich manchmal stutzig. Man hat auch bereits ernsthaft darüber nachgedacht, wie man den Raum verbiegen kann, um Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen...

Oder wie wäre es denn, wenn jede Zelle mit jeder Zelle unmittelbar verbunden wäre. Die Weltformel würde dann ein neuronales Netz beschreiben. Wäre sicher ein sehr schönes Modell. Aber die Wirklichkeit richtet sich leider nicht nach unseren Wünschen.

Ich wollte Dir, wie gesagt, nur ein paar Anregungen zum Weiterdenken geben.

Gruß
Carsten





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