Re: Wäre ein virtuelles Leben sinnlos?

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von max2000 am 24. September 2004 18:46:48:

Als Antwort auf: Wäre ein virtuelles Leben sinnlos? geschrieben von Carsten Z. am 03. September 2004 11:02:27:

>>Irgendwer hat mal gesagt "Ein Leben ohne Hoffnung ist wie ein Vogel ohne Schwingen".
>>Wollte damit auch einen anderen Schreiber hier ansprechen, wo es um "virtuelle Realitäten" zukünftiger Zivilisationen oder Superzivilisationen ging.
>>Das kann nie und nimmer den Sinn eines Lebens egal auf welcher Stufe für mich ausmachen, denn wenn man nur noch virtuell lebt, lebt man wie ohne Hoffnung und das Leben ist nur noch ein Spiel und keine Herausforderung, welche das Leben ja erst spannend macht.
>
>Hallo Udo, ich habe mal auf der Grundlage Deines Beitrags zum Thema "Re: Noch was zu den Superzivilisationen " ein neues Thema angelegt.
>
>Sicher wirst Du das wissen, aber zwischen echter Virtueller Realität und der wirklichen Welt, gibt es aus der Sicht eines Menschen keinen Unterschied. Ein Mensch in einer Virtuellen Realität kann Gefühle haben, Spannung erleben und sich Ziele setzen, genau wie im wirklichen Leben. Ich denke mal, das ist Dir klar.
>BSP1:
>Im Grunde leben wir bereits in einer Art virtuellen Realität, denn das Universum kann auch als riesiger parallelverarbeitender Computer angesehen werden, dessen Prozessoren die Elementarteilchen sind, und die Rechenoperationen werden durch die Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen realisiert.
>BSP2:
>Jeder Film, jedes Buch, jedes Computerspiel kann als virtuelle Realität angesehen werden. Man versetzt sich selbst gewissermaßen in den Helden der Geschichte hinein. Solch ein virtuelles Leben kann also sehr spannend sein, obwohl alles sehr beschränkt ist und nur wenige Stunden dauert.
>BSP3:
>Jeder Gedanke den man denkt, jeder (Tag-)Traum, den man träumt, und jedes Ziel, was man sich für die Zukunft stellt und in seiner Phantasie in bunten Farben in allerlei Varationen ausmalt, ist eine Virtuelle Realität - und kann sehr spannend sein.
>BSP4:
>Stellen wir uns vor, wir lebten in einer Art Computersimulation, ähnlich diesem Computerspiel SIMS. Jemand schaut zu, hat sein Vergnügen an uns, und wenn dieser Zuschauer keine Lust mehr hat, beendet er unser Leben. Schluß und Aus. Das würde auch mir nicht behagen. Ob unser Leben damit vollends sinnlos wäre, darüber ließe sich streiten, denn dem Zuschauer hat es ja was mit auf dem Weg gegeben. Naja... Etwas anderes wäre es, wenn niemand zuschauen würde. Das wäre dann wirklich sinnlos.
>
>FAZIT:
>Ich glaube der Sinn eines virtuellen Lebens hängt davon ab, ob es ein Außerhalb(!) gibt. Ob wir wenigstens auf dieses Außerhalb hoffen können oder gar darauf hinarbeiten können, dieses Außerhalb zu erreichen.
>Oder ob wir wenigstens ein Nutzen für dieses Außerhalb erzielen können - auch wenn es vielleicht nur hypothetischer Natur ist.
>Mit anderen Worten: Wir können uns eigentlich nur deshalb mit Spannung in die Virtuelle Realität eines Filmes oder Buches begeben, weil wir wissen, daß es sozusagen eine übergeordnete Welt gibt, in die wir dann zurückkehren werden. Und manchmal erweitern Filme und Bücher auch unseren Horizont und geben uns etwas mit auf den Weg für dieses Außerhalb (also in dem Fall die eigentliche Welt).
>"Außerhalb" würde natürlich auch ein zeitliches Danach einschließen. Stellen wir uns vor, wir lebten in diesem SIMS-Spiel: Niemand schaut zu. Niemand wertet aus und niemand speichert ab. Trostlos wäre das. Also wenigstens abspeichern sollte man uns.


zunächst einmal möchte ich gratulieren. ein toller text.
allerdings hätte ich zum fazit eine anmerkung.
meiner meinung nach ist die ewigkeit der sinn der virtualität. da in der realen welt ein ewiges dasein offensichtlich unmöglich ist, so muss der geist die ganze schöpfung in die transzendenz verlegen, um eine vollwertige, ewige wirklichkeit zu installieren.
in etwa meint das: gott ist nicht der anfang, sondern das ende der (natürlichen) schöpfung.
in der virtualität wird die allmacht etwas alltägliches sein.
max2000





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