Re: Weltformel

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von Carsten Z. am 11. Oktober 2001 15:09:34:

Als Antwort auf: Re: Weltformel geschrieben von t. stoffel am 11. Oktober 2001 13:31:52:

Hallo timothêus,

vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag.

Man kann wohl zwischen zwei Aufassungen des Begriffs "Weltformel" unterscheiden:

A) Eine Weltformel enthält ALLES. Restlos alles. Also auch die Information, bespielsweise wann ein bestimmter Mensch etwas bestimmtes tut.

B) Eine Weltformel enthält NUR die grundlegenden GESETZMÄSSIKEITEN, aus welchen sich dann die anderen Naturgesetze ableiten lassen.

Ich glaube im allgemeinen ist B die gebräuchlichere. Und ich schließe mich dieser Definition an. Eine Weltformel vom Typ A wird es wohl nicht geben. Das wäre Determinismus pur, der sich noch dazu auf eine einzige Formel reduzieren ließe.

---> Im folgenden rede ich immer vom Typ B.

Ich tendiere auch auch eher zu der Meinung, daß keine Weltformel (weder A noch B) existiert. Vielleicht gibt es ja im Mikro - und im Makrokosmos so etwas wie eine (zumindest) potentielle unendliche Vielfalt, welche verhindern würde, daß man jemals alle Aspekte der Welt in eine kleine Formel pressen könnte. Aber wir können uns nie sicher sein.
Allerdings, wie sollten wir es beweisen, daß es keine Weltformel gibt und daß sich die Vielfalt der Welt nicht doch irgendwann auf ein paar wenige Gesetze reduzieren lassen? Andererseits, wenn man glauben würde, eine Weltformel gefunden zu haben, könnte man nie hundertprozentig wissen, ob es nicht doch noch irgendwelche Ausnahmen geben könnte.
----> Niemals(!!) werden wir mit Sicherheit wissen, ob es eine Weltformel gibt oder nicht gibt.

Vielleicht existiert ja so etwas ähnliches wie eine Weltformel? Vielleicht können wir uns den grundlegenden Gesetzmäßigkeiten beliebig nähern? Die Wissenschaft, die Physik beispielsweise, arbeitet ja ständig an einer Reduktion der Information.
Du hast richtig erkannt, daß sich Informationen ohne Verlust extrem reduzieren lassen und hast interessante Beispiele genannt. Ein anderes Beispiel wäre die DNS. Der Bauplan eines ganzen Lebewesen wird lediglich durch die Reihenfolge von 4 Bausteinen bestimmt. Ein Meisterstück der Reduktion. Und wer weiß, ob nicht auch in der unbelebten Natur solche Dinge unter der Oberfläche schlummern. Die Materie baut sich aus Atomen bzw. Elementarteilchen auf. Also es gibt hier eine Regelmäßigkeiten. Schon mal sehr verdächtig...

Den Begriff Weltformel sollte man auch nicht so wörtlich nehmen. Man könnte sich darunter auch eine Sammlung von Gesetzen oder Algorithmen oder "Spielregeln" denken

Also theoretisch könnte ich mir das schon vorstellen, daß man die Welt auf minimale Bestandteile 0 und 1- oder was auch immer - reduzieren könnte. Und in dieser Welt gäbe es dann Spielregeln (=Weltformel), wie der Zustand des einen Elements aus den Zuständen der anderen Elemente hervorgeht.

Weltausschnitt:
10101001
01001001
10010001
10010010

Denkbar wäre das alles, aber es ist nicht sicher. s.o.
Vielleicht wäre es auch nur auf einer bestimmten Ebene des Mikrokosmos gültig, d.h. man könnte nicht ausschließen, ob diese Gesetze nicht resultierende aus einem noch viel kleineren Mikrokosmos sind.

Gruß
Carsten







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