Re: Alles ist Gott

EXOMETA oder Das Schweigen der Sterne

Geschrieben von Carsten Z. am 31. Juli 2001 15:18:38:

Als Antwort auf: Alles ist Gott geschrieben von Thomm am 30. Juli 2001 11:25:33:

Hallo Thomm,

alles ist Leben, sagst Du? Ja und Nein, sage ich.
Damit wir hier nicht aneinander vorbei reden, möchte ich darauf hinweisen, daß man mindestens drei verschiedene Verallgemeinerungsstufen des Begriffs "Leben" gibt

---> 1. Stufe
Das Leben, so wie es auch die Wissenschaft als Leben anerkennen würde, also Tiere, Pflanzen usw.

---> 2. Stufe
Ein eigentlich nicht lebendiges Ding könnte man als lebendig ansehen, wenn Lebewesen (im Sinne der 1.Stufe) das Wesen dieses Dings ausmachen. Also wenn die Lebewesen dieses Ding in einem gewissen Sinne "beherrschen". Danach könnte unsere Erde als lebendig angesehen werden. (Gaia)
(So nebenbei: Ein Mensch besteht zum größten Teil aus Wasser, und trotzdem sagen wir, daß dieser Mensch lebendig sei - obwohl Wasser im engeren Sinne eigentlich nicht lebendig ist)

---> 3. Stufe
Alles ist lebendig. Der Stein, z.B.
Man kommt darauf, weil sämtliche Dinge (auch die unbelebten Dinge) Merkmale des Lebens in sich tragen. Auch unlebendige Dinge treten in Wechselwirkung mit anderen Dingen. Ein unlebendiges Ding ist in der Lage, die Welt um sich herum individuell widerzuspiegeln, wenn auch sehr primitiv. Jedes Ding ist Bestandteil der Evolution des Planeten, des Planetensystems und des gesamten Weltalls, welches wohl die Tendenz hat, zu immer höherer Komplexität aufzusteigen. In diesem sehr allgemeinen Sinne kann man schon davon sprechen, daß alles lebendig ist.


Bei Diskusionen sollte man sich immer vor Augen halten, daß es diese Verallgemeinerungsstufen gibt, sonst entstehen Mißverständnisse und der Diskussionspartner greift sich an den Kopf, wenn Du sagst, daß auch ein Stein lebendig sei.

Zu Gott noch etwas. Man kann natürlich das Universum bzw. die Gesamtheit aller Dinge, die es gibt, mit Gott identifizieren. Das ist sicher ein sehr schöner Gottesbegriff. Niemand kann einem das verbieten, dies so zu sehen. Nur, hier können wieder Mißverständnisse entstehen. Der eine versteht dies unter Gott und der andere etwas anderes. Obwohl sich die Disktuierenden eigentlich einig sind, reden sie dann doch aneinander vorbei.
Ich persönlich brauche den Gottesbegriff nicht unbedingt (auch wegen der Mißverständnisse). Für mich reicht es, daß es das Universum gibt (und vielleicht sogar noch das Meta-Universum), welches sich wahrscheinlich zu immer höherer Komplexität entwickelt, und wir alle sollten uns glücklich schätzen, daß wir an diesem Prozeß teilhaben können.

Du hattest noch andere interessante Dinge angesprochen. Aus Zeitgründen muß ich Dir das erstmal schuldig bleiben.

Gruß
Carsten







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